"Der Riese" im Stadtpark
Der Bismarckturm in Bochum
Vorbemerkungen
Die Stadt Bochum hatte schon zu Amtszeiten Otto von Bismarcks eine besondere Beziehung zum Reichskanzler. Bereits im Jahr 1874 wurde eine Straße nach Bismarck benannt.
Am 01.06.1885 wurde Otto von Bismarck der Ehrenbürgerbrief der Stadt Bochum verliehen. An der Bismarckstraße vor dem Gymnasium (heute: Ostring) weihte man am 10.05.1896 ein Bismarck-Standbild in Bronze auf dem Bismarckplatz ein (dieses wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen).
In Bochum-Dahlhausen (vorher Dahlhausen, seit dem 01.08.1929 Stadtteil von Bochum) stand bis 1945 ebenfalls ein Bismarckturm.
Bauplanung und Finanzierung
1908
Im Jahr 1908 regte der ehemalige Stadtrat Otto Hünnebeck aus Bochum, Vorsitzender der nationalliberalen Partei, den Bau einer Bismarck-Feuersäule im Bochumer Stadtpark an.
Kurz darauf wurde ein „geschäftsführender Ausschuss für die Errichtung eines Bismarckturmes in Bochum“ unter Vorsitz des Stadtrates Walter Bosch gebildet, der die notwendigen Vorarbeiten übernahm. Ehrenvorsitzende dieses Ausschusses waren der Geh. Kommerzienrat F. Baare, der Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Löbker sowie der Kgl. Bergrat Ludwig.
Als Turmstandort entschied man sich für „das ansteigende Gelände jenseits des neuen Teiches“ im 1876 eröffneten Bochumer Stadtpark. Der Turm-Standort wurde im Juni 1908 vom Magistrat und Stadtrat bewilligt (trotz Gegenstimmen der Zentrums-Stadtverordneten).
Noch im Juni 1908 wurde ein Spendenaufruf erlassen. Zudem wurde bis zum 15.11.1908 (Einsendeschluss) deutschlandweit ein eigener Architekturwettbewerb für einen mindestens 30 m hohen Gedenk- und Aussichtsturm ausgeschrieben. Für die ersten drei Plätze waren Preise von 1.000 Mark, 600 Mark und 400 Mark ausgesetzt.
Die Ausschreibung führte zu 650 Einsendungen mit insgesamt 530 Entwürfen, von denen 121 in die engere Wahl kamen. Diese Entwürfe wurden zwischen dem 11. und 21.12 1908 in der Aula der Oberrealschule Bochum ausgestellt. Aus dieser Auswahl blieben nach einer kritischen Besichtigung nach 25 Modelle und Zeichnungen übrig.
Das Preisgericht, bestehend aus Professor Wilhelm Kreis, Landesbaurat Zimmermann (Münster), den Stadtbauräten Kullrich (Dortmund), Bluth (Bochum) und Walter Bosch (Bochum), prämierte im Dezember 1908 letztendlich drei Entwürfe.
Die beiden erstplatzierten Entwürfe namens "Im Park" und "Deutsch", beide vom Architekten Gotthold Nestler aus Düsseldorf [*1887-†1957; Schüler des Preisrichters Wilhelm Kreis], wurden allerdings aus Kostengründen nicht zur Ausführung ausgewählt. Man entschied sich letztendlich für den drittplatzierten Entwurf „Ein Riese“ des Breslauer Architekten Albert Friebe.
In der Urteilsbegründung hieß es: „Die Lösung des Turmes als Aussichtsturm mit Feuerbecken ist vortrefflich durchgeführt und für die ausgelegte Summe ausführbar“.
Weitere sieben Entwürfe namens "Denkmal", "Sankt Georg", "Heimdall", "Des großen Kanzlers würdig", "Kanzler", "Eins" und "Babel" wurden zum Ankauf empfohlen.
1909-1910
Am 09.03.1909 bat der Ehren- sowie der geschäftsführende Ausschuss mit dem Flugblatt "Zu Bismarcks Gedächtnis" die Bochumer Bürger um weitere Spendenbeiträge in Form von "Bausteinen" unter dem Motto "Helft uns den Bochumer Bismarckturm erbauen, würdig des großen Staatsmannes".
Die Gesamtkosten des Turmes waren ursprünglich auf 50.000 Mark veranschlagt worden, bis zum Sommer 1910 waren knapp 50.000 Mark an Spendengeldern gesammelt.
Die Gesamtsumme für den Turmbau lag nun bei 95.000 Mark, die aus Spendensammlungen für den Turm finanziert werden sollte. Diese Sammlungen wurden vom geschäftsführenden Ausschuss durchgeführt. Zahlreiche Bochumer Bürger, Vereine, Firmen und andere Institutionen hatten für das Bauwerk gespendet.
Insgesamt stand im Oktober 1910 ein Geldbetrag von 100.000 Mark zur Verfügung.
Die Grundsteinlegung am 28. März 1909 fand im Rahmen eines Volksfestes unter großer Beteiligung lokaler Vereine, Mitglieder der nationalliberalen Partei, des evangelischen Arbeitervereins, Bochumer Bürger sowie der „Spitzen der Behörden und Verwaltung“ statt. Ein Festzug von 2.000 Personen zog ab 11:00 Uhr unter Vorantritt der Kürassierkapelle aus Münster von der Stadt zum Baugelände des Bismarckturmes im Stadtpark. Walter Bosch, der Vorsitzende des geschäftsführenden Ausschusses, hielt die Festansprache von der blaußweiß ausgeschlagenen Rednertribüne mittig des Festplatzes.
Gesangvereine und Musikkapelle hatten im Halbkreis vor dem Grundstein Aufstellung genommen. Als Grundstein hatte man einen Ruhrsandblock von der Hohensyburg gewählt. Die ersten Hammelschläge führte Walter Bosch aus, anschließend Oberbürgermeister Graff, Geheimer Kommerzienrat F. Baare, Bergrat Ludwig, Kommerzienrat Frielinghaus, Landrat Gerstein, Justizrat Dr. Roemer, Maschinist a.D. Heinrich Dröge, Berginvalide Heinrich Bente, Dreher Gustav Moldauz und abschließend Rechtsanwalt Hendeman.
Nach Musikvorträgen folgte die Festrede von Justizrat Dr. Mummenhoff.
Die Einfügung der Urkunde in den Grundstein (zusammen mit Stadtplan von Bochum, Verwaltungsbericht, Adressbuch u.a.) und die feste Vermauerung erfolgten erst nachträglich am 02.10.1909. Der Stein mit einer Aushöhlung von 33 cm x 40 cm x 23 cm wurde mit Asphalt ausgegossen, die Öffnung wurde mit einer schweren Steinplatte verschlossen.
Bauarbeiten
Die Bauleitung über den 34 m hohen Aussichtsturm mit Feuerschale oblag Architekt Heinrich Robert aus Bochum; ausführender Baumeister war der Konrad Bleckmann auf Bochum-Hofstede.
Folgende Firmen bzw. Handwerker waren beteiligt
Steinmetzarbeiten und Lieferant für Turm und Terrasse: E. Kühling aus Kalkheck b. Herdecke
Eisenbetonarbeiten: Brandt, Düsseldorf
Asphaltarbeiten: Fa. Schulte aus Oestrich und Fa. Hilgenstock aus Bochum
Schmiede- und Schlosserarbeiten: Franken, Bochum
Steine und Plattenbelag für Gedenkhalle sowie Postament für Bismarckbüste: Deutsche Steinwerke Vetter, Eltmann
Gips-Büste: August Gerber, Köln
Bildhauerarbeit, Kapitole, Löwenköpfe: Th. Haake
Feuerschale: Firma Winterberg und Jüres
Befeuerungsanlage: Hermann Müller und A. Reinshagen
Als Material für den Turm wurde Ruhrsandstein aus Hohensyburg verwendet, der von E. Kühling aus Kalkheck bei Herdecke geliefert wurde.
Am 12.05.1910 war das Bauwerk bereits auf eine Höhe von 23 m gewachsen.
Am 02.09.1910 konnte der Turm mit der Einfügung des Schlusssteines im Rohbau vollendet werden. Das Gehalt für den Architekten Albrecht Friebe betrug 600€.
Turmbeschreibung
Als Unterbau des Turmes dient eine dreistufige, terrassenförmige Podestanlage, die je Stufe in Form gleichseitiger und regelmäßiger Sechsecke angelegt wurde.
Die Seitenlängen der unteren Podeststufe betragen jeweils 13,80 m, der mittleren Podeststufe 9,00 m und der oberen Podeststufe 6,40 m. Die Höhe der unteren Podeststufe beträgt auf der Eingangsseite 1,85 m, nach hinten links steigt die Höhe der Stufe auf ca. 3 m. Die zweite Podeststufe ist durchgehend 0,87 m, die obere Podeststufe 0,95 m hoch.
Die obere sechseckige Podeststufe dient gleichzeitig als Turmsockel, aus dem sich der runde Turmschaft nach oben erstreckt.
Auf der Eingangsseite (Südseite) führt eine sechs Meter breite Treppe mit 12 Stufen auf das Niveau der ersten Podeststufe. Von dort aus führt direkt eine 2,50 m breite Treppe mit sechs Stufen zum Eingangsportal des Turmes. Über eine weitere Trittstufe gelangt man durch das zweiflügelige Holzportal.
Die massig wirkende Säule lässt sich in vier Architekturelemente unterteilen.
Der Unterbau des Turmes besticht durch das wuchtige vorgelagerte Portal, das von zwei seitlichen Wandpfeilern eingerahmt wird, auf denen ein monumentaler Giebel ruht. Zwischen der zweiflügeligen hölzernen Eingangstür (1,70 m x 2,15 m) und dem Giebel des Portals ist die (gotische) Inschrift
BISMARCK
angebracht. Im Unterbau befinden sich rundum fünf Fenster.
Das im Vergleich zum Unterbau leicht schmalere zweite Element des Turmes ist durch einen Gürtel (Lisene) aus länglichen Steinen in Höhe der Giebelspitze vom Unterbau abgetrennt. Dieser untere Säulenschaft ist schlicht gehalten und erstreckt sich etwa bis zur Turmmitte. Hier ist ein weiterer schmaler Gürtel angebracht, der sich von den wuchtigen Ruhrsandsteinblöcken abhebt.
Das dritte Architekturelement ist der obere Säulenschaft, der im unteren Bereich vor allem durch pfeilerartige Mauerstreifen gekennzeichnet ist, die in gleichen Abständen um die runde Säule laufen. Oberhalb der pfeilerartigen Mauerstreifen folgt ein schmales und schlichtes Bauelement zwischen zwei Gürteln, auf welches ein weiteres mit schmalen Wandpfeilern umlagertes Bauelement aufgesetzt ist (Aussichtsplattform).
Im Bereich des oberen Säulenschafts sind acht Fenster angebracht, von denen jeweils vier auf einer Ebene liegen.
Mittig der Aussichtsplattform ist eine Säulenrotunde (4. Architekturelement) aufgesetzt, auf der bis 1998 die Feuerschale (1,48 m hoch, Durchmesser 3 m) installiert war. Mittels einer Druckpumpe im Untergeschoss wurde der Feuerschale durch mehrere Röhren Benzol zugeführt. Ein Holzkohlenfeuer in der Feuerschale entzündete das Benzol in der Feuerschale.
Über 151 Stufen (ehemals 150) einer rechtsdrehenden Steintreppe gelangt man vom Eingang über drei Etagen bis zur Aussichtsplattform.
Beim Betreten des Turmes gelangt man in die Säulenhalle mit buntverglasten Fenstern (Motive „Bismarck-Wappen“ und „Reichswappen“). Gegenüber dem Eingang in einer Nische (Apsis) thronte eine Bismarckbüste (ab 1912 Bronzebüste nach Modell des Bildhauers Adolf von Donndorf aus Stuttgart, diese wurde später durch eine 1,30 m hohe Bronzebüste von August Gerber aus Köln ersetzt, die vor 1945 eingeschmolzen wurde) auf einem 1,58 m hohen Postament. Rechts und linksseitig der Apsis, die von Säulen aus rötlichem Granit getragen wird, unterbrechen Pforten mit bronzierten Gittern die Wandung der Halle. Über diesen befinden sich gemeißelte Löwenköpfe.
In der Halle wurde die von Amtsgerichtsrat Ulrich verfasste Bismarck-Widmung
Dankbarkeit baute den Turm Dir, Bismarck, Schöpfer der Einheit.
Sie zu wahren getreu, mahnen soll uns der Turm
angebracht.
In einer Nische wurde eine Tafel mit der Inschrift
1. April 1909
angebracht.
Turmgeschichte
1910
Nach 19-monatiger Bauzeit konnte das Bauwerk am 16. Oktober 1910 im Rahmen eines Festaktes
eingeweiht werden. Ein Festzug mit 8.000 - 10.000 Personen und musikalischer Begleitung (Krefelder Husaren, Kapelle der 57er, mehrere Trommler- und Pfeiferkorps) bewegte sich ab 15:00 Uhr vom Bismarckdenkmal in Bochum durch die Altstadt zum Bismarckturm im Stadtpark. Am Festakt, der um 16:30 Uhr startete, nahmen zahlreiche Schüler sowie Krieger-, Militär-, Turn-, Bürger- und Arbeitervereine mit Fahnen und Standarten teil.
Nach Glockenklängen aus der Stadt spielte Trompeter Fanfaren, anschließend spielten Militärkapellen auf.
Oberbürgermeister Graff übernahm den Bismarckturm von Walter Bosch, dem Vorsitzenden des geschäftsführenden Ausschusses, in das Eigentum und die Obhut der Stadt Bochum. Es wurde beschlossen, jeweils am 01.04. die Feuerschale zu entzünden. Die Weiherede hielt - nach einem weiteren Chorgesang - Prof. Dr. Horst Kohl aus Leipzig (*1855-†1917).
Am Einweihungstage wurde die Feuerschale erstmals offiziell (wenige Tage zuvor wurde eine 20-minütige Probebefeuerung durchgeführt) für über eine Stunde entzündet, pro Stunde wurden dabei 900 – 1.000 Kilo Benzol verbraucht. Der Gesamtverbrauch an Benzol betrug am Einweihungstage 1215 Kilo. Zusätzlich wurde der Turm bengalisch beleuchtet.
Nach der Einweihung konnte die Finanzierungslücken sukzessiv geschlossen werden (am 01.03.1911 ca. 16.000 Mark; am 23.05.1911 ca. 2.500 Mark; am 11.06.1911 insgesamt 2.000 Mark).
1911-1912
Die aufgesetzte Feuerschale wurde in den Jahren 1910 bis 1920 an bestimmten Tagen mit Benzol befeuert.
Am 16.02.1911 wurde anlässlich des Todes des Bismarckturm-Initiators Otto Hünnebeck eine Trauerkundgebung abgehalten. Hierbei wurde das Feuer auf dem Bismarckturm entzündet.
Am 04.08.1911 hielt der engere Ausschuss eine Sitzung in der Gedenkhalle des Turmes statt. Die Gesamtkosten für den Turmbau wurden offengelegt, der Gesamtbetrag wurde auf 94.737,02 Mark beziffert. Es wurde festgestellt, dass eine Spenden-Restsumme von 3.000 Mark übrig war, die für eine noch anzuschaffende bronzene Bismarck-Büste im Turm ausgegeben werden sollte.
Im Jahre 1911 wurde anlässlich der ersten Marokkokrise eine Sedanfeier am Turm abgehalten. Bei der abendlichen Feier wurde die Feuerschale entzündet.
1912 kostete die Besichtigung des Bismarckturmes für Erwachsene 20 Pfennig, für Kinder 10 Pfennig.
Am 26.03.1912 konnte eine 1,58 m hohe bronzene Bismarck-Büste im Turm aufgestellt werden, die von Bildhauer Professor Adolf von Donndorf aus Stuttgart angefertigt worden war. Gleichzeitig wurde eine Gedenktafel für Otto Hünnebeck an der äußeren Turmsockelfläche angebracht, die am 01.04.1912 enthüllt wurde.
Die ursprünglich sechszeilige Inschrift lautete
Otto Hünnebeck, 1859-1911,
Justizrat und Stadtrat in Bochum,
plante und förderte die Errichtung
dieses Turmes mit rastlosem Eifer.
Seinem Andenken gilt diese Tafel.
Freunde [errichteten sie?] im Jahre seines frühen Todes.
Die sechste Zeile wurde in den 1960er Jahren entfernt.
1925-1929
Am 01.08.1925 um 21:00 Uhr fand vor dem Bismarckturm eine große Volkskundgebung anlässlich der Befreiung von fremder Besatzung in Bochum statt, an der 10.000 Personen teilnahmen.
Die Arbeitsgemeinschaft vaterländischer Vereine veranstaltete am 03.04.1929 um 20:30 Uhr eine Bismarck-Gedenkfeier am Turm, bei der die Feuerschale entzündet wurde. Die national geprägte Gedächtnisrede (u.a. wurde auf die sog. "Kriegsschuldlüge" eingegangen) wurde vom Reichtstagsabgeordneten Dr. Otto Hugo (Deutsche Volkspartei) gehalten.
1930-1960
In den 1930er Jahren musste die Gedenktafel für Otto Hünnebeck wegen der jüdischen Abstammung der Ehefrau entfernt werden (diese wurde im Jahr 1960 im Innern des Turmes angebracht, die sechste Zeile wurde entfernt).
Im Zweiten Weltkrieg diente der Turm als Beobachtungsstation des Sicherheits- und Hilfsdienstes (SHD). Die Bronzebüste Bismarcks wurde während des Zweiten Weltkrieges eingeschmolzen.
Eine erste Sanierung erfolgte 1948, danach wurde der Turm wieder zur Besichtigung freigegeben.
1961-1987
Nach einer weiteren Sanierung im Jahre 1961 war das Bauwerk bis 1971 (Sanierungsmaßnahmen) besteigbar, danach war der Turm bis mindestens 1984 regelmäßig geöffnet. In den Jahren 1966-1974 wurde das Bauwerk jährlich von 5.000-13.000 Personen besucht.
Durch eindringende Feuchtigkeit war der Turm erneut sanierungsbedürftig geworden und musste für die Besucher geschlossen werden.
1988-2000
Die Außensanierung erfolgte bereits 1988, dazu wurde der Turm komplett eingerüstet und mit Planen verhüllt. Nach der Sanierung wurde das Bauwerk der Öffentlichkeit nicht wieder zugänglich gemacht.
Im Jahr 1998 wurde die Feuerschale abgenommen und neben dem Turm ausgestellt.
Bis 1999 wurden weitere Arbeiten (Neuverfugung, Imprägnierung, Erneuerung der Fenster, Installation eines Zinkdaches u.a.) durchgeführt.
Anlässlich der 125-Jahr-Feier des Stadtparks beantragten mehrere Parteien die Bochumer Verwaltung, ein Nutzungskonzept für den Bismarckturm zu erstellen, um das Bauwerk ab 2001 wieder öffnen zu können. Die Sanierungskosten wurden auf 120.000 Mark geschätzt.
im Jahr 2000 sammelten zwei evangelische Pfarrer Spenden bei einem Gottesdienst am Bismarckturm. Die erzielten 1.000 Mark Spenden für das "Bochumer Wahrzeichen" wurden Oberbürgermeister Ernst-Otto Stüber übergeben.
2001-heute
Im Jahr 2001 erfolgte eine kostenintensive Innensanierung des Turmes.
Am 29.06.2001 um 18:30 Uhr wurde der sanierte und mit einer weißen Plane verhüllte Bismarckturm vom Oberbürgermeister der Stadt Bochum enthüllt. Nach 17-jähriger Sperrung wurde der Turm der Öffentlichkeit mit Hilfe der Bochumer Kortum-Gesellschaft wieder für Besucher zugänglich gemacht.
Am 16.10.2010 wurde das 100-jährige Jubiläum des Bochumer Bismarckturmes im Rahmen einer Veranstaltung am Turm gefeiert. Die Festrede hielt Dr. Hans Hanke von der Kortum-Gesellschaft.
Im November 2011 wurde der Bismarckturm Bochum bei einer Umfrage der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung mit großem Abstand als beliebtestes Bauwerk in Bochum gewählt.
Bis Herbst 2015 wurde der Turm von Frühjahr bis Herbst fast täglich geöffnet, ab 2016 wurden die Öffnungszeiten zeitlich eingeschränkt (Wochenend-Öffnungen).
Im Mai 2023 waren die Innenräume teilweise durchfeuchtet, von oben drang Wasser ins das Turminnere.
Im Jahr 2023 besuchten 15.203 Personen den Bochumer Bismarckturm.
Der Bochumer Stadtpark soll bis zum Jahr 2026 (150. Jubiläum) umgestaltet und saniert werden. Auch eine Sanierung des Bismarckturmes ist bis 2026 geplant.
Im Jahr 2027 ist der Stadtpark Teil der Internationalen Gartenausstellung IGA 2027 - Metropole Ruhr.
Öffnungszeiten (Stand: September 2024)
Vom 29.03. bis 01.11.2024: Freitag, Samstag und an Sonn- und Feiertagen von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Links
Koordinaten und Kartenmaterial
Quellen
- Seele, Sieglinde, Mannheim (Archiv Seele): BISMARCK-TURM von BOCHUM (Nordrhein-Westfalen)
- Seele, Sieglinde: Lexikon der Bismarck-Denkmäler, Imhof-Verlag Petersberg, 2005, S. 69-70
- von Bismarck, Valentin: Bismarck-Feuersäulen u. Türme (unveröffentlichtes Manuskript); Nr. 171 "Bismarck-Feuersäule in Bochum", 1900 - 1915, 1937 (im Archiv der Burschenschaft Alemannia, Bonn)
- Zeitschriften des Bismarck-Bundes: 6. Jahrgang 1908 (Nr. 7, S. 110; Nr. 9, S. 145; Nr. 11/12, S. 203), 7. Jahrgang 1909 (Nr. 1, S. 14; Nr. 5, S. 80), 8. Jahrgang 1910 (Nr. 7/8. S. 115; Nr. 10/11, S. 167 + 177), 11. Jahrgang 1913 (Nr. 1, S. 10/11)
- Stadtarchiv Bochum: Bismarckturm-Akte B 819 (Protokolle von Juni 1908 - 06.08.1910); B 820 (Protokolle ab 20.08.1910); B 821 (Protokolle vom 13.06.1911 - Ende 1913); B 822 (Rechnungen und Ergänzungen zu Akte B 819)
- Grundmann, Katrin: "Der Bismarckturm in Bochum", Hausarbeit, www.bochum.de (20.01.2004, nicht mehr online)
- Zentralblatt der Bauverwaltung, 101 (19.12.1908), S. 676
- Küppers, Dr. Paul: Bismarck - Erinnerungen und Urkunden aus einer Bismarck-Stadt der westfälischen Mark zum 100. Geburtstag des Eisernen Kanzlers, 1915, Bochum
- Berliner Architekturwelt, 10. Jahrgang 1912, S. 144 + S. 147
- Bauzeitung, VI. Jg. Nr. 14 vom 03.04.1909
- Märkischer Sprecher, 80. Jahrgang, Nr. 292 vom 12.12.1908: "Die Bismarckturm-Konkurrenz"
- Timm, Willy: Ihre Flammen lodern nicht mehr“ in „Der Märker“, 1976, Heft 2
- Dortmunder Zeitung: 28.06.1908; 22.08.1908; 15.10.1908; 13.03.1909; 29.03.1909; 22.06.1909; 14.05.1910; 09.06.1910; 24.09.1910; 15.10.1910; 16.10.1910; 17.10.1910; 17.02.1911; 05.08.1911; 28.03.1912
- Kölnische Zeitung: 30.06.1908; 11.12.1908; 30.03.1909; 17.10.1910; 29.03.1912
- General-Anzeiger für Duisburg, Ruhrort, Meiderich und Umgebung: 09.12.1908
- Rhein- und Ruhrzeitung: 11.12.1908; 13.03.1909; 29.03.1909; 02.06.1909
- Berliner Tageblatt: 18.10.1910
- General-Anzeiger für Dortmund und die Provinz Westfalen: 17.10.1910
- Iserlohner Kreisanzeiger: 04.08.1925
- Bochumer Anzeiger und General-Anzeiger: 01.04.1915; 25.03.1929; 04.04.1929
- Annener Zeitung: 02.07.1930
- Westdeutsche Allgemeine Zeitung: 04.06.1987; 19.04.1988; 30.06.2001
- Ruhr-Nachrichten: 14.09.2000; 06.06.2001
Fotograf
- Jörg Bielefeld, Leverkusen (September 1998, Juni 2001, April 2003, April + September 2008, September + Oktober 2010, Juli 2011)
- Richy Oelke, Kelkheim (Juli 2018)
- Stephan Weinholz, Halle (Saale) (August 2024)
Übersichtskarte Standort Bismarckturm
Der genaue Standort ist über die Links zu Google Maps / Google Earth (s.o.) zu finden.
Bildergalerie Bismarckturm Bochum
Entwurf Bismarckturm Bochum Architekten Mössinger und Häcker (aus dem Wettbewerb)
Entwurf Bismarckturm Bochum Architekt Wilhelm Freiherr von Tettau #1 (aus dem Wettbewerb)
Entwurf Bismarckturm Bochum Architekt Wilhelm Freiherr von Tettau #2 (aus dem Wettbewerb)
Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Bochum 1913
Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Bochum 1925
Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Bochum 1917
Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Bochum 1912
Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Bochum um 1950
Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Bochum undatiert
Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Bochum 1912
Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Bochum 1915
Foto Bismarckturm Bochum September 1998
Foto Bismarckturm Bochum April 2003
Foto Bismarckturm Bochum April 2003
Foto Bismarckturm Bochum Juli 2018
Foto Bismarckturm Bochum (Detail) Juli 2018
Foto Bismarckturm Bochum (Detail) Juli 2018
Foto Bismarckturm Bochum (Treppenhaus) Juli 2018
Foto Bismarckturm Bochum (Feuerschale) Juli 2018
Foto Aussicht vom Bismarckturm Bochum (Panoramaaufnahme) Juli 2018
Foto Bismarckturm Bochum mit Feuerschale August 2024
Foto Eingangsportal Bismarckturm Bochum August 2024
Foto Detail Bismarckturm Bochum August 2024
Foto Inschrifttafel im Bismarckturm Bochum August 2024
Foto Kellergewölbe unter dem Bismarckturm Bochum August 2024
Ansichtskartenmotive: Bismarckturm-Archiv Jörg Bielefeld, Leverkusen
Fotografien: Jörg Bielefeld, Leverkusen, ansonsten siehe jeweiliges Foto (Erlaubnis des Fotografen)
Copyright ©
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