Remda (Rudolstadt)

Foto Bismarcksäule Remda um 1903

Standort

Keule




Datenblatt


Höhe: 5 m

Kosten: 600 Mark

Einweihung: 30.07.1903

Foto Bismarcksäule Remda März 2015

Die Säule auf der Keule
Die Bismarcksäule in Remda (Rudolstadt)


Bauplanung

Am 29.01.1899 wurde auf einer Versammlung in Remda unter Vorsitz des Bürgermeisters Rudolf Chemnitz angeregt, einen Ausschuss für die Errichtung eines Bismarck-Denkmals in Thüringen zu bilden. Es war geplant, auf dem Großen Kalm bei Ehrenstein eine Bismarcksäule zu bauen. In dieser Versammlung wurde ein Ortsausschuss gebildet, als Verantwortlicher für die im Februar 1899 stattzufindene Vorbesprechung wurde Fabrikbesitzer Artur Lairitz gewählt.

Dieser Beschluss wurde aus unbekannten Gründen nicht ausgeführt.


Am 06.09.1902 wurde nach Anregung mehrerer Bürger der Stadt Remda eine Bismarck-Gemeinde (freie Vereinigung) unter Vorsitz des Bürgermeisters Rudolf Chemnitz gebildet. Ein Entwurf für die Säule wurde von Bauunternehmer Wilhelm Gelmroth aus Remda erstellt.

Als Standort wählte man mit der „Keule“ einen kahlen Höhenrücken östlich der Gemeinde.

Die Kosten für den Bau betrugen 600 Mark.
 

Bauarbeiten

Im Juni 1903 wurde mit dem Bau des Turmes begonnen.

Ausführender Maurermeister war Bauunternehmer Wilhelm Gelmroth aus Remda.

Die Säule wurde auf der "Keule" (ca. 395 m über NN) in Remda aus hartem Sandstein aus nahegelegenen Steinbrüchen erbaut.


Turmbeschreibung

Diese 5 m hohe Feuersäule ohne Aussichtsfunktion wurde aus unregelmäßig behauenem Sandstein in zwölf Steinschichten errichtet und steht auf einem zweistufigen Unterbau.

Die quadratische Fundamentplatte hat eine Größe von 2,95 m x 2,95 m.

Die Feuersäule besitzt einen quadratischen Grundriss von 1,70 m x 1,70 m (1. Steinschicht) und verjüngt sich nach oben auf 1,10 m x 1,10 m (12. Steinschicht).

Nach oben abgeschlossen ist das Bauwerk durch eine aus zwei Steinplatten bestehende Abdeckung von 1,30 m x 1,30 m, die eine Feuerschalenvertiefung aufweist.

Die Feuerschale wurde mit Scheitholz, welchem Teer und Petroleum zugesetzt waren, befeuert.


An der Südseite war ursprünglich die Inschrift

BISMARCK


angebracht (eventuell herausgebrochen oder durch Regen verwaschen, war im Jahr 2022 noch lesbar).

Darunter wurde eine gusseiserne Tafel mit der Inschrift


Wir Deutschen

fürchten Gott


*

sonst nichts

auf der Welt

am Bauwerk befestigt.


Turmgeschichte

Die Einweihung des Bauwerkes wurde am 30.07.1903 (nach Valentin von Bismarck; nach anderen Quellen in den Jahren 1901 oder 1912) durchgeführt.

Während der DDR-Zeit soll die Säule „Turm der Jugend“ geheißen haben (Information nicht gesichert).

Die gusseiserne Tafel wurde um 1965 vom Turm entfernt.


Am 21.06.2001, dem (laut der Gemeinde Remda) Jahr des 100-jährigen Bestehens der Bismarcksäule, wurde im Rahmen einer Sonnenwendfeier ein Feuer auf der Säule durch die Feuerwehr entzündet. Die gusseiserne Tafel mit Inschrift wurde ebenfalls wieder angebracht.

Die Säule war im März 2015 in einem sehr guten Zustand.

Am 21.06.2019, zur Sommersonnenwende, wurde die Bismarcksäule befeuert.

Am 29.07.2023 wurde das 120jährige Jubiläum des Bismarckturmes im Haus der Vereine Remda mit anschließender Wanderung zur Bismarck-Feuersäule gefeiert.


Links

Google Maps

Koordinaten und Kartenmaterial


Quellen

- Seele, Sieglinde: Lexikon der Bismarck-Denkmäler, Imhof-Verlag Petersberg, 2005, S. 328
- Seele, Sieglinde, Mannheim (Archiv Seele): BISMARCK-SÄULE von REMDA (Thüringen)
- von Bismarck, Valentin: Bismarck-Feuersäulen u. Türme (unveröffentlichtes Manuskript); Nr. 92 "Bismarck-Feuersäule bei Remda-Thür. (Sachs. Weimar)", 1900 - 1915, 1937 (im Archiv der Burschenschaft Alemannia, Bonn)

- von Killisch-Horn, Astrid: Der Bismarckturm zu Rudolstadt - Erste Bismarck-Feuersäule Deutschlands, herausgegeben vom Freundeskreis Bismarckturm Rudolstadt im Kulturbund e.V. Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt, ohne Verlag, Rudolstadt 2023
- Zeitschrift des Bismarck-Bundes: 5. Jahrgang 1907 (Beilage: „Die Bismarck-Feuersäule“)

- Schwarzburg-Rudolstädtische Landeszeitung, 131. Jg. 1899, Nr. 26 vom 31.01.1899; Nr. 68 vom 21.03.1899; Nr. 113 vom 16.05.1899; Nr. 118 vom 21.05.1899, Nr. 120 vom 23.05.1899; 132 Jg. 1900, Nr. 225 vom 26.09.1900

- Schreiben von Bürgermeister Mitterer (Remda) vom 01.01.1991

- Schreiben von Dr. Wießner vom Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar vom 14.02.1992


Fotografen

- Jörg Bielefeld, Leverkusen (1999, April und Juli 2002)
- Christian Gerloff, Jena (August 2011)
- Ralph Männchen, Dresden (März 2015)

- Silvia Weiß, Werdau (Oktober 2024)

Übersichtskarte Standort Bismarckturm

Der genaue Standort ist über die Links zu Google Maps / Google Earth (s.o.) zu finden.

Bildergalerie Bismarcksäule Remda (Rudolstadt)

Ansichtskartenmotiv Bismarcksäule Remda um 1905

Foto Bismarcksäule Remda August 2011

Foto Bismarcksäule Remda 1999

Foto Bismarcksäule Remda Juli 2002

Foto Bismarcksäule Remda Juli 2002

Foto Bismarcksäule Remda April 2002

Foto Bismarcksäule Remda August 2011

Foto Aussicht an der Bismarcksäule Remda August 2011

Foto Tafel an der Bismarcksäule Remda März 2015

Foto ehemaliger Bismarck-Schriftzug an der Bismarcksäule Remda März 2015

Foto Bismarcksäule Remda März 2015

Foto Bismarcksäule Remda Oktober 2024

Foto Tafel Bismarcksäule Remda Oktober 2024

Foto Detail Bismarcksäule Remda Oktober 2024

Ansichtskartenmotive: Bismarckturm-Archiv Jörg Bielefeld, Leverkusen

Fotografien: Jörg Bielefeld, Leverkusen, ansonsten siehe jeweiliges Foto (Erlaubnis des Fotografen)

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