Eichicht (Kaulsdorf)

AK-Motiv Ausschnitt Bismarckturm Eichicht 1913

Ehemaliger Standort

Lohmen


Datenblatt


Höhe: ca. 4 m

Kosten: unbekannt

Einweihung: 1926

Abriss: 1978

Foto Ruine Bismarckturm Eichicht undatiert

Der unscheinbare, späte Bismarckturm
Der Bismarckturm in Eichicht (Kaulsdorf)


Vorbemerkungen I

Dieser im Jahr 1978 abgerissene Bismarckturm war in der Bismarckturm-Literatur bisher unbekannt.

Jürgen Sündermann aus Kaulsdorf recherchierte diesbezüglich zwischen 2008 und 2015 und konnte Quellen und Bildmaterial finden, sodass die Benennung dieses Turmes als Bismarckturm verifiziert werden konnte.

Trotzdem gibt es bisher nur wenige Angaben über dieses Bauwerk.


Vorbemerkungen II

Auf der höchsten Erhebung des Berges Lohmen, welche um 1900 auch als Bismarckhöhe bekannt war, errichtete Gutsbesitzer Weniger aus dem Ort Laasen 1896 einen Holzturm. Dieser verfiel vor 1926.

Bauplanung

1926

Angeregt wurde der Bau eines Bismarckturmes um 1926 durch den Verschönerungsverein Eichicht. Dieser beschloss im Einvernehmen mit Baugrundbesitzer Weniger den Bau eines steinernen Turmes mit Aussichtsplattform und "Untertretraum" als Bismarckturm.


Bauarbeiten

Im Jahr 1926 wurden die Bauarbeiten von einer unbekannten Firma durchgeführt.

Als Baumaterial wurden helle Schlackensteine im Ziermauerwerk verwendet.


Turmbeschreibung

Der ca. 4 m hohe Bismarckturm wurde als massiver Steinturm mit Aussichtsplattform und Schutzraum errichtet.

In Richtung Südosten war eine Rundbogenöffnung eingelassen. Im Nordwesten war eine Fensteröffnung mit gemauerten Fensterbogen vorhanden.
Auf der Nordostseite konnte man über eine Eisenleiter die Plattform mit gemauerter Brüstung erreichen. Die Brüstung war mit Dachziegeln bedeckt.

An einer Außenmauer war eine gusseiserne Tafel mit der Inschrift

1926

Bismarckturm 504 m ü. NN

angebracht.


Turmgeschichte

1926-1934

Das Bauwerk wurde als Aussichtsturm und Schutzraum genutzt.
Im Jahr 1934 wurden nach der Machtübernahme der NSDAP alle Vereinsaktivitäten verboten, der Verschönerungsverein Eichicht musste aufgelöst werden.


1935-1978

Im Laufe der Jahrzehnte wurde der Turm vernachlässigt und beschädigt, u.a. wurde die Brüstung komplett zerstört.

Auf Anordnung der kommunistischen Führung und des Militärs musste der Bismarckturm im Jahre 1978 wegen der Nähe zur innerdeutschen Grenze und einer möglichen Unterschlupfmöglichkeit abgerissen werden.

Für den Abriss beauftragte der damalige Bürgermeister Laasener Bürgermeister Wohlfahrt drei Jugendliche, welche die Turmruine mit Hammer und Meißel abtrugen.


Links

Google Maps


Quellen

- Jürgen Sundermann: Der Bismarckturm auf dem Berg Lohmen (500 m ü. NN), unveröffentliches Textskript


Bildmaterial

- Jürgen Sündermann, Kaulsdorf (mit freundlicher Genehmigung)

Übersichtskarte Standort Bismarckturm

Der genaue Standort ist über die Links zu Google Maps / Google Earth (s.o.) zu finden.

Bildergalerie ehemaliger Bismarckturm Eichicht

AK-Motiv Bismarckturm Eichicht 1913

Foto vermuteter Standort ehemaliger Bismarckturm Eichicht September 2016

Foto vermuteter Standort ehemaliger Bismarckturm Eichicht September 2016 (höchster Punkt des Lohmen)

Foto vermuteter Standort ehemaliger Bismarckturm Eichicht September 2016 (höchster Punkt des Lohmen)

Ansichtskartenmotive: Bismarckturm-Archiv Jörg Bielefeld, Leverkusen

Fotografien: Jörg Bielefeld, Leverkusen, ansonsten siehe jeweiliges Foto (Erlaubnis des Fotografen)

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