Solo in Österreich
Der Bismarckturm in Rosenau/Österreich
Vorbemerkung
Der Bismarckturm in Rosenau ist heute der einzige Bismarckturm in Österreich, da die Bismarcktürme auf böhmischem Gebiet jetzt zu Tschechien gehören. Der deutschnationale Rittergutsbesitzer Georg von Schönerer (1842-1921) ließ diesen Bismarckturm errichten.
Nähere Infos zu Georg von Schönerer und die „Los-von-Rom-Bewegung“ in den Vorbemerkungen zum Bismarckturm Eger.
Bauplanung
Der ehemalige Reichstagsabgeordnete (Deutscher Reichstag) Georg Schönerer, Führer des Alldeutschen Verbandes in der Ostmark, ließ diesen Bismarckturm auf seinem im Jahre 1883 geerbten Gutsgelände bei Schloss Rosenau in Österreich errichten.
Vom Bund der Deutschen in Niederösterreich wurden Spenden für den Bau dieses Turmes mittels Spendendosen in Form des Bismarcksäulen-Standentwurfs „Götterdämmerung“ gesammelt.
Der Entwurf für diese Feuersäule stammte vom Architekten und Baumeister Leopold Bauer aus Wien.
Die Kosten für den Turmbau sind nicht bekannt, die Säule wurde überwiegend von Georg von Schönerer selbst finanziert.
Bauarbeiten
Die Bauarbeiten starteten im Frühjahr 1907. Ausführender Baumeister war Architekt Leopold Bauer aus Wien.
Als Baumaterial wurden Granit-Bruchsteine verwendet.
Der Bau wurde nach mündlicher Anfrage des Forstamtes Schloss Rosenau am 16.06.1907 genehmigt. Dies wurde schriftlich in einem Kommissions-Protokoll, aufgenommen vom Bürgermeister und dem 1. Gemeinderat in Rosenau, festgehalten. Zu dieser Zeit muss das Bauwerk aber schon annähernd fertig gestellt gewesen sein (Einweihung erfolgte am 21.06.1907).
Turmbeschreibung
Die 9 m hohe Feuersäule ohne Aussichtsfunktion hat einen quadratischen Grundriss.
Auf einer 0,70 m hohen quadratischen Fundamentplatte mit einer Seitenlänge von 5,50 m erhebt sich der 1,10 m hohe Turmsockel, der eine Grundfläche von 3,70 m x 3,70 m hat.
Die innere lichte Weite beträgt im unteren Bereich 2,20 m und verjüngt sich nach oben auf 2 m.
Der zinnenbewehrte obere Abschluss mit Feuerrost kragt mit 0,50 m leicht nach allen Seiten aus.
Der Turmkopf der Feuersäule kann nur über zehn außen angebrachte Krampen an der Nordseite erreicht werden.
An der Südseite des Turmes wurde ein Bismarck-Relief in Marmor mit der Inschrift
Bismarck
von Bildhauer Leo von Moss aus Salzburg angebracht.
Im Sockelbereich wurde auf der Südseite die Inschrift
Errichtet
von
Schönerer
1907.
angebracht.
Turmgeschichte
Am 21.06.1907 fand die Einweihung der Feuersäule statt. In den ersten Jahren wurden zur Sommersonnenwende Feuer auf den Turm entzündet.
Georg von Schönerer verwaltete sein Anwesen bis zu seinem Tod im Jahr 1921.
Im Mai 1989 fehlten auf der West-, Nord- und Ostseite des Turmes mehrere Zinnen. Zwischen 1989 und 1998 erfolgten etappenweise Sanierungen des Bismarckturmes.
Der Turm liegt heute inmitten eines Eichenhains. Alljährlich finden Feiern am Turm statt.
Links
Koordinaten und Kartenmaterial
Quellen
- Seele, Sieglinde: Lexikon der Bismarck-Denkmäler, Imhof-Verlag Petersberg, 2005, S. 334/335
- Seele, Sieglinde: Mannheim (Archiv Seele): BISMARCK-TURM von ROSENAU (Österreich)
- von Bismarck, Valentin: Bismarck-Feuersäulen u. Türme (unveröffentlichtes Manuskript); Nr. 135 "Bismarck-Feuersäule bei Schloß Rosenau-Nied. Öster.", 1900 - 1915, 1937 (im Archiv der Burschenschaft Alemannia, Bonn)
- Zeitschrift des Bismarck-Bundes: 1. Jahrgang 1903 (Nr. 3, S. 5); 5. Jahrgang 1907 (Beilage: „Die Bismarck-Feuersäule“)
- Ehrhardt, Max: Bismarck im Denkmal des In- und Auslandes, Thüringische Verlags-Anstalt Eisenach-Leipzig, 1903, "Die Bismarck-Säule"
Fotografen
- Hans-Dieter Hirschmann, Haßloch (Oktober 2013)
- Richy Oelke (Dezember 2023)
Übersichtskarte Standort Bismarckturm
Der genaue Standort ist über die Links zu Google Maps / Google Earth (s.o.) zu finden.
Bildergalerie Bismarckturm Rosenau
Foto Bismarckturm Rosenau Dezember 2023
Foto Bismarckturm Rosenau Dezember 2023
Foto Bismarckturm Rosenau Dezember 2023
Ansichtskartenmotive: Bismarckturm-Archiv Jörg Bielefeld, Leverkusen
Fotografien: Jörg Bielefeld, Leverkusen, ansonsten siehe jeweiliges Foto (Erlaubnis des Fotografen)
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