Der Bismarck-Tempel als Pavillon
Der Bismarckturm in Dillenburg
Bauplanung
Dieser Bismarck-Pavillon, entworfen von der Fa. Reiffenrath aus Herborn, war vor 1884 in einer Düsseldorfer Ausstellung aufgestellt. Im Jahre 1884 wurde der Pavillon vom Gerbereibesitzer Friedrich Schramm für 1.100 Mark erworben.
Der Pavillon gelangte auf bisher nicht bekanntem Wege nach Dillenburg. Er wurde „An der Eberhardt“ auf dem Weinberg als Bismarck-Tempel auf einem Mauerwerkssockel installiert.
Die Gesamtkosten für den Turm samt Grundstück betrugen 1.375 Mark. Bis zum Jahr 1897 wurden Friedrich Schramm 1.175 Mark seiner Kosten zurückgezahlt.
Turmbeschreibung
Bei diesem Aussichtsturm ohne Befeuerungsmöglichkeit handelt es sich um einen eisernen, achteckigen Bismarck-Pavillon (auch Bismarck-Tempel genannt) mit sieben bogenförmigen Aussichtsöffnungen und einem Zugang auf der Nordostseite. Den Turmabschluss bildet ein kuppelförmiges Dach mit einer aufgesetzten runden Laterne (turmartiger Aufsatz) und einem Fahnenmast.
Der eigentliche, 6 m hohe Pavillon wurde auf einem bis zu 2,55 m hohen Mauerwerkssockel errichtet.
Durch den Zugang zum Pavillon (1,25 m x 3,10 m) gelangt man auf die Oberseite des achteckigen Sockels (Umkreisdurchmesser ca. 4 m), welcher – bis auf den Zugang - von sieben 0,90 m hohen und 0,14 m breiten Brüstungen eingefasst ist.
Die achte Öffnung des Pavillons dient als Eingang in den schwarz und dunkelrot gestrichenen Pavillon mit Ornamenten. Die bogenförmigen Aussichtsöffnungen sind 2,20 m hoch und 1,20 m breit.
Insgesamt acht 2,20 m hohe Pfeiler tragen die Dachkonstruktion.
Die Höhe des steinernen Unterbaus auf der Südwestseite beträgt 2,55 m, der Pavillon (ohne Fahnenmast) ist 6,00 m hoch. Die Gesamthöhe des Bauwerks beträgt 8,55 m.
Turmgeschichte
Am 01.04.1885, Bismarcks 70. Geburtstag, wurde der Pavillon auf dem Weinberg im Beisein des örtlichen Verschönerungsvereins und den Spitzen der Behörden feierlich eingeweiht. Nach Ansprache von Peter Presber (Konservator des Wilhelmsturmes in Dillenburg), wurde der Pavillon in die Obhut der Stadt gegeben.
Im Jahr 2000 war der Bismarck-Pavillon in einem dunklen Rot gestrichen. Einige Ornamente an der äußeren Brüstung fehlen. Im Jahr 2011 war die rote Farbe stark verblasst.
Von März bis Juni 2014 wurde das Bauwerk mit Hilfe von Spenden saniert und in dunklen Farben gestrichen. Eine Spendentafel vor dem Bauwerk weist auf die Sanierungsmaßnahme hin und weist die einzelnen Spender aus.
Das im Mai 2016 gut erhaltene Bauwerk bietet eine sehr gute Aussicht auf Dillenburg.
Links
Koordinaten und Kartenmaterial
Quellen
- Seele, Sieglinde: Lexikon der Bismarck-Denkmäler, Imhof-Verlag Petersberg, 2005, S. 99-100
- Seele, Sieglinde: Mannheim (Archiv Seele): BISMARCK-TEMPEL (-PAVILLON) von DILLENBURG (Hessen)
- Sauer, Horst: "Fürst Otto von Bismarck und Dillenburg" in Dillenburger Blätter des Geschichtsvereins, 7. Jg., 1990, S. 48-49
- Bielefeld, Jörg: Maße des Bismarckturms (Mai 2016), ohne Gewähr
Fotos
- Sieglinde und Dr. Wolfgang Seele, Mannheim (Mai 2000)
- Hans-Dieter Hirschmann, Haßloch (August 2011)
- Karina Scheld, Siegen (April 2015)
- Jörg Bielefeld, Leverkusen (Mai 2016)
- Richy Oelke, Kelkheim (April 2018)
Übersichtskarte Standort Bismarckturm
Der genaue Standort ist über die Links zu Google Maps / Google Earth (s.o.) zu finden.
Bildergalerie Bismarcktempel / Bismarckturm Dillenburg
Ansichtskartenmotiv Bismarcktempel / Bismarckturm und Bismarckdenkmal Dillenburg 1914
Ansichtskartenmotiv Bismarcktempel / Bismarckturm Dillenburg 1898
Foto Bismarcktempel / Bismarckturm Dillenburg Mai 2015
Foto Bismarcktempel / Bismarckturm Dillenburg Mai 2016
Foto Bismarcktempel / Bismarckturm Dillenburg April 2018
Foto Bismarcktempel / Bismarckturm Dillenburg April 2018
Foto Bismarcktempel / Bismarckturm Dillenburg April 2018
Foto Bismarcktempel / Bismarckturm Dillenburg (Aussicht) April 2018
Foto Bismarcktempel / Bismarckturm Dillenburg (Detail) April 2018
Ansichtskartenmotive: Bismarckturm-Archiv Jörg Bielefeld, Leverkusen
Fotografien: Jörg Bielefeld, Leverkusen, ansonsten siehe jeweiliges Foto (Erlaubnis des Fotografen)
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